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douze-logo1. Stell dich bitte kurz vor. Lars P. Krause, geboren in Hoyerswerda, arbeitet als Maler, Grafiker und Illustrator in Dresden. Er ist der Gründer und künstlerische Leiter des Douze-Studios in Dresden, einer über die Grenzen Deutschlands tätigen Kunstdruckwerkstatt.

2. Wie kamst du dazu Poster zu gestalten und warum hauptsächlich mittels Siebdruck? Wie die Kuh zum Bade… Im Freundeskreis entstand vor nunmehr fast 16 Jahren die Idee, es mal mit einer Siebdruckwerkstatt für kleine Kunstprojekte – z.B. Siebdruckkalender, zu probieren. Ausserdem gab es Bedarf an sozikultureller Kinderbespassung. Eine Werkstatt war recht schnell eingerichtet, Platz war im Gelände der Hoyerswerdaer Kulturfabrik auch kein Problem. Nur die Kinder wollten nicht kommen, denen war das wohl zu technisch… Mit einem Kalender kann man sich über das Jahr schon gut beschaeftigen, aber erfüllend war es noch nicht. Die Musiker im Freundeskreis bewarben sich scharenweise um die freien Kapazitäten und der Schritt zum Konzertposter – zunächst als reine Ankündigung und Werbung – war eine fast logische Weiterentwicklung, da bunte Offsetposter Anfang der 90er noch ungeheuer teuer waren. Es gab einfach nicht genügend Maschinen für das Posterformat. An das Internet und Billigdruckereien, die heute in diese Kerbe hauen, war damals noch nicht zu denken. Da ich der beste Zeichner war, gehörte die Gestaltung der Plakate immer zu meinen Aufgaben und von Plakat zu Plakat habe ich mehr Zeit in die Entwicklung einer guten Idee gesteckt, weil mir eine blosse Ankündigung schnell zu langweilig wurde. Das sprach sich dann wohl rum und ich staunte selbst nicht schlecht was für Aufträge ich plötzlich auf dem Tisch hatte… Inzwischen habe ich auch viele andere Druckverfahren probiert und nach meinem Geschmack modifiziert aber keines eignet sich für meine Ansprüche an ein Gigposter so sehr wie der Siebdruck.

3. Bist du Autodidakt oder hast du eine einschlägige Ausbildung / Background? Kannst du vom Postermachen / Drucken leben oder was sichert deinen Lebensunterhalt? Es kommt darauf an, ob man bei Kunstunterricht und diversen Fachkursen von künstlerischer Ausbildung sprechen will. Die Idee von einem Kunst- oder einem kunstgeschichtlichen Studium schwirrten immer in meinem Kopf rum. Als es dann irgendwann hätte klappen können, wusste ich nicht mehr, wozu ich das jetzt noch brauchen sollte. Ich war inzwischen lange genug künstlerisch unterwegs / hatte mir inzwischen eine künstlerische Handschrift zugelegt, die ich mir durch akademische Vorgaben nicht mehr rundschleifen lassen wollte… Heute bin ich selbst Dozent an sächsischen Kunst- und Medienschulen.

4. Wie sieht dein Arbeitsablauf in Kurzform aus? Welche Werkzeuge und Hilfsmittel verwendest Du? Einen festen Arbeitsablauf habe ich nicht. Bis auf die gewissermaßen vorgegebene Reihenfolge von der Idee über erste Scribbles und Zeichnungen, manchmal Fotos, zur Druckvorlage und dem Mischen der Farben und schließlich dem Druck. Mitunter fange ich nach dem Druck der ersten Farben noch einmal an zu zeichnen, weil eine erweiterte Idee das erforderlich macht. Auch die Art zu zeichnen oder Fotos für einen Druck zu bearbeiten, variiere ich von Poster zu Poster. Ich glaube ohne diese Freiheit hätte ich die Lust am Gigposter längst verloren.

6. Wie siehst Du das Rockposter heute: Merchandise, Kunstdruck oder nach wie vor Ankündigungsmedium? Seitdem Druckereien ihre Offset oder Digidruckdienste auch im Posterformat preiswert anbieten, hat das gesiebdruckte Gigposter meiner Meinung nach sein Dasein als einfache Ankündigung bzw. Webemittel hinter sich gelassen. Der blosse Aufwand von der mitunter sehr aufwendigen Zeichnung, ggf. einer anschliessenden Colorierung und nicht zuletzt einem schweißtreibenden Siebdruck – einzeln, Farbe für Farbe auf das langsam entstehende Poster gebracht – hat für mich auch nichts mehr mit einem Fan-Artikel am Merch-Stand gemein. Ich betrachte Gigposter als Kunstdrucke.

7. Wo kann man deine Sachen bekommen? Bei einigen Kunsthändlern im Land, auf Ausstellungen und Postershows, bei Ebay oder natuerlich in meinem Webshop: www.douze.de